In einem Spiel, das vor allem die Beteiligten nicht so schnell vergessen werden, siegten die Herzogstädter in einer furiosen Schlußviertelstunde mit 3:2 und bescherte den gespannten Tickerbeobachtern aus Ammerthal vorzeitig zum so gut wie sicheren Meistertitel! Es war „großes Kino“ das die Mannschaften von der Fortuna aus Regensburg und den Gästen aus Osterhofen in den letzten fünfzehn Minuten zeigten. Dabei drehten die Niederbayern in den letzten Minuten ein fast schon verloren geglaubtes Spiel. „Man hat gemerkt, dass wir keinen Druck mehr haben und locker aufspielen konnten“ erkannte ein strahlender Spielertrainer Andreas Kölbl. Mann des Tages war zweifellos Stefan Lohberger, der an allen Osterhofener Treffern beteiligt war und zweimal traf.
Osterhofen machte von Beginn an ein richtig gutes Match gegen ambitionierten Fortunen, die sich vor der Partie durchaus noch Hoffnungen auf die Meisterschaft machen durften. Mit dem gewohnt guten Pressing bereiteten die Gäste den Rangzweiten ordentlich Probleme. Dabei hätte Sebastian Killinger (22) die frühe Führung für die Donaustädter besorgen können, verfehlte jedoch das Ziel nur knapp. Fortuna hatte zwar mehr Ballbesitz aber aufgrund viel Laufbereitschaft und intelligenten taktischen Verhalten der Niederbayern war meist an der Strafraumgrenze Schluss. In der 27. Minute fuhr Osterhofen nach Balleroberung über Markus Huber einen Konter über die rechte Angriffsseite. Nach einer schönen Kombination erreichte Stefan Lohberger den Ball, und der „Goalgetter“ der Herzogstädter schob das Spielgerät an den herauseilenden Alexander Kister vorbei ins Tor zur nicht unverdienten Führung! Man konnte von einem Wirkungstreffer reden da die Hausherren minutenlang brauchten bis sie wieder ins Spiel kamen. Kurz vor der Pause hatte Regensburgs Wirbelwind Mahir Hadziresic (24) die Chance zum Ausgleich. Da war Osterhofens Deckung einmal nicht aufmerksam, aber zum Glück verfehlte der Bosnier das Tor. Ansonsten war Osterhofen in der Lage die Aktionen immer rechtzeitig zu klären und Abschlüsse aus der zweiten Reihe gingen am Tor vorbei. „Wenn der Gegner nur von eigenen Fehlern profitiert, ist das freilich bitter“ ärgerte sich der Regensburger Trainer Helmut Zeiml. In der zweiten Hälfte machten dann die Hausherren richtig Druck. Ein ums andere Mal kam die beste Defensive der Liga ins Wanken. Regensburg spielte sich nun öfters in den Strafraum der Gäste die kaum mehr für Entlastung sorgen konnten. Einmal entwischte der wieder richtig starke Stefan Lohberger (21) seinen Bewachern und zum anderen konterte Markus Huber (24), wurde aber auch am Einschuss rechtzeitig gehindert. In der 74. Minute gab Innenverteidiger Josef Holler dem Ball mit der Hand eine entscheidende Wendung. Schiedsrichter Joshua Roloff, der Minuten vorher den Fortunen einen möglichen Handelfmeter verwehrte, zeigte diesmal auf den ominösen Punkt. Kamil Hein ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und versenkte den Ball unhaltbar für TW Philipp Zellner zum hochverdienten Ausgleich links unten in die Maschen. Es begann die sensationelle Schlussphase. Fortuna setzte unmittelbar nach der Führung nach und nur drei Minuten nach dem Ausgleich bediente Arber Morina abermals Kamil Hein, der mit einem sehenswerten Heber seinen Farben die Führung bescherte. „Wir kamen immer besser ins Spiel und haben verdient das 2:1 gemacht. Danach hätten wir sogar noch ein Drittes nachlegen können“ erkannte der 48jährige Chefanweiser, der jedoch keine Erklärung für die letzten Spielminuten fand. Osterhofen hatte nun nichts mehr zu verlieren und die Einwechslung von Spielertrainer Andreas Kölbl brachte nochmal Schwung ins Osterhofener Spiel. Denn in der 87. Minute fiel ein geblockter Schuss von Kölbl Stefan Lohberger vor die Füße, und der Osterhofener Stürmer beförderte das Leder eiskalt aus elf Metern über die Torlinie. Ein Tor, dass die Regensburger Titelträume wie eine Seifenblase zerplatzen ließ! Die Hausherren verloren nun total den Faden und verloren jegliche Konzentration. Und das merkten die aufmerksamen Gäste. Vor allem Stefan Lohberger, der in der vierten Minute der Nachspielzeit nochmal zum Dribbling ansetzte. Unter großen Druck verlor Emrah Destanov (27) in der Rückwärtsbewegung den Ball an Lohberger der nach einem vierzig Meter Solo auf den eingewechselten Arber Bajselmani passte, so dass der aus acht Metern ohne Mühe den Siegtreffer markieren konnte. So starb an der eigenen Schönheit, während Osterhofens Spaßensemble den dritten Sieg in Folge errang! Andreas Kölbl fand anschließend in seinem Fazit nur lobende Worte für seine Mannschaft: „Die Jungs haben heute ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Mit viel Laufbereitschaft konnten wir dem starken Gegner Paroli bieten und immer wieder selbst gefährlich vor das Tor kommen. Die Jungs hatten heute richtig Spaß und wurden dafür belohnt.“